Hört ihr was?
Richtig – ihr hört nichts. Die aktuelle Situation zwingt nicht nur uns zur Stille. Keine Proben im Vereinshaus oder anderen Orten in der Stadt, keine Konzerte, keine Auftritte – Stille.
Und das ist das Problem. Nicht nur, dass wir nicht mehr gehört werden. Nein die Folgen dieser Pandemie werden für uns viel größer sein. Insbesondere im Nachwuchsbereich leben die Nachwuchsgewinnung und auch die Motivation der jungen Spielleute davon, dass man die Spielmannszüge oder Orchester erlebt. Kinder wollen das auch können und probieren und üben, was sie gesehen und gehört haben. Wenn man aber nichts hört und sieht fehlt diese Motivation.
Auch war es uns dieses Jahr nicht wirklich möglich unsere Spielmäuse zu fördern. Nur sporadische Proben der Nachwuchs- und Erwachsenenspielleute im Sommer – keine Auftritte keine Wettkämpfe. Da leiden nicht nur die Musikalität sondern auch das Gemeinschaftsgefühl und der Zusammenhalt. Das vereinende fehlt und das ist die Basis des Vereins.
Nun sind wir nicht der einzige Verein mit Problemen und es ist schön, dass der Sport auch in der Berichterstattung und in den Medien immer präsent ist und so im Bewusstsein der Menschen bleibt. Von der Kultur hört man im Zusammenhang mit Theatern, Konzerthäusern und auch von den etablierten Klangkörpern, aber von der Laienmusik hört man leider nicht viel.
Schon in normalen Zeiten kämpfen wir dafür, Kindern und Jugendlichen, ja sogar Erwachsenen die wunderbare Erfahrung des gemeinsamen Musizierens zu ermöglichen. Im Gegensatz zu den südlichen Bundesländern oder Österreich sind wir hier eher Entwicklungsgebiet. Wir würden uns hier viel mehr Unterstützung und Erkenntnis der Menschen wünschen, wie wichtig die Laienmusik für die Gesellschaft und wie großartig für das eigene Leben ist. Jetzt aber werden wir bei diesem Kampf weit zurück geworfen.
Aber wir wollen trotzdem am Ende dieses chaotischen Jahres mit Zuversicht in das neue Jahr gehen. Wir hoffen, dass es bald wieder möglich wird, zusammen zukommen, gemeinsam zu musizieren und Geselligkeit und Freundschaft zu erleben.
Euch und Sie möchten wir bitten, in dieser Lock-Down-Weihnachtszeit mal zehn Minuten darüber nachzudenken, welchen Stellenwert die Musik im Leben Ihrer Familie und in Ihrem hat. Vielleicht entscheiden Sie sich ja für sich oder Ihre Kinder, im neuen Jahr ein Instrument zu lernen und/oder sich einem Verein anzuschließen. Wir würden uns freuen, wenn Sie mit uns kämpfen, unsere Heimat durch Musik und Gemeinschaft noch lebenswerter zu machen.
Wir wünschen Ihnen und Euch eine wirklich besinnliche Weihnachtszeit. Lassen Sie uns die nicht einfachen Wochen und Monate gut und gesund überstehen. Lassen Sie uns gern mal wissen, wie Sie über die Laienmusik und Klangkörper in Sachsen oder unserer Gegend denken und was Sie hindert, Musik zu machen. Wir würden uns freuen. Wir hören uns…
Ihre Lommatzscher Spielleute e.V.
Jörg Uhlemann, PR/ÖA (pr@lommatzscher-spielleute.de)